Du hast Fragen? Wir haben Antworten.

Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um „Hamburg testet Grundeinkommen“.
Deine Frage ist nicht dabei? Dann schreib uns gern an willkommen@hamburg-testet-grundeinkommen.de.

Über das Grundeinkommen

Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) ist ein steuerfreier Geldbetrag, der allen Menschen, die in einem Staat (z. B. Deutschland) leben, von Geburt an monatlich ausgezahlt wird. Einfach so.
Die Idee ist, dass jede*r genug zum Leben hat und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Diese Absicherung vom Staat ist unabhängig von Verpflichtungen, Bedürftigkeit, Einkommen und Vermögen – das bedeutet bedingungslos.
Das Grundeinkommen ersetzt nur Sozialleistungen, die den gleichen Zweck der Teilhabe erfüllen wie z.B. das Bürgergeld, Sozialhilfe, Bafög, Wohngeld und Kindergeld.
Zur Höhe und Finanzierung des Grundeinkommens gibt es verschiedene Modelle. Zudem hängt es vom eigenen Einkommen und dem individuellen Steuersatz ab, wie sich ein Grundeinkommen monatlich auswirkt. Das heißt: Nicht alle Menschen profitieren gleichermaßen vom Grundeinkommen, jedoch sind es rund 80% der Bevölkerung!

Es wirkt und ist gerecht! Wir verstehen das bedingungslose Grundeinkommen als eine mögliche Lösung für die drängenden gesellschaftlichen Probleme unserer Zeit: zunehmende Ungleichheit, gesundheitliche Belastungen, Herausforderungen der Digitalisierung, Klimawandel und Demokratiegefährdung – die Transformation unserer Gesellschaft findet auf vielen Ebenen statt. Das erzeugt Stress, finanziellen Druck und beschädigt langfristig unser Gemeinwesen. International gab es schon ein paar Modellversuche. Die Ergebnisse zeigen durchweg: Diese staatliche Existenzsicherung als Grundrecht – also ohne Bedingungen und Forderungen einer Gegenleistung – hat positive Auswirkungen auf Gesundheit und Selbstvertrauen, ermutigt Menschen, vergrößert die individuelle Freiheit und schafft Entwicklungschancen. Ein Grundeinkommen kann Armut und soziale Notlagen minimieren, ökonomische Krisen wie die Coronapandemie überbrücken und so auch unsere Gesellschaft und Demokratie stärken.

Viele! Rund 80% der Bevölkerung könnte vom Grundeinkommen profitieren – in unterschiedlicher Höhe. Der finale Betrag, der monatlich zusätzlich zur Verfügung steht, ist abhängig von der Höhe des Einkommen und dem individuellen Steuersatz. Das heißt, auch Menschen mit eigenen Einkommen profitieren. Probiere diesen Rechner, um jetzt zu verstehen, wie sich das Grundeinkommen für dich auswirken würde: Zum Konfigurator.

Hamburg testet Grundeinkommen fordert den ersten staatlichen Modellversuch in Deutschland, um die Wirkung, Akzeptanz und Umsetzbarkeit eines bedingungslosen Grundeinkommens (BGE) in Hamburg zu untersuchen. Dieser Modellversuch wird wissenschaftlich ausgewertet und vom Land Hamburg, also staatlich finanziert. 

Dabei liegt das Augenmerk darauf, verschiedene Varianten des Grundeinkommens gegeneinander zu testen. In Zukunft möchten wir die Debatte darüber führen, welches Grundeinkommensmodell unsere Gesellschaft braucht und nicht mehr, ob wir es brauchen. 

Wir wollen es jetzt wissen: Wie kann ein BGE so eingeführt werden, dass es als verlässliche Lebensgrundlage für alle Menschen in Deutschland funktioniert und durch die große Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert wird?

Zum Vorhaben

An die Urnen und Wahlbriefe! Nach Volksinitiative und Volksbegehren 2024 steht jetzt der Volksentscheid: Alle Wahlberechtigten Hamburgs stimmen über den von uns geschriebenen Gesetzentwurf ab. Stimmen die Mehrheit und mindestens 20% der Wahlberechtigten mit “Ja”, tritt das Gesetzes in Kraft und der Modellversuch wird Realität. Die Wahl für das Grundeinkommen findet ab September als Briefwahl und am 12. Oktober 2025 im Wahllokal statt.

Dann geht’s los! Wenn die Hamburger*innen beim Volksentscheid mehrheitlich dafür und mit mindestens 260.000 Ja-Stimmen abstimmen, wird der Gesetzentwurf (PDF) zum Gesetz. Dieses Gesetz ist bindend für Bürgerschaft und Senat. Der Senat hat bis zu zwei Jahre Zeit, um einen Forschungspartner auszuwählen und mit der Durchführung des Modellversuchs in Hamburg zu beginnen.

Im Modellversuch erhalten 2.000 Menschen das Grundeinkommen drei Jahre lang. Die Teilnehmer*innen werden repräsentativ für Hamburg ausgesucht. Mehr Infos dazu findest du auch unten in der Sektion zum Modellversuch.

Abstimmen dürfen alle Hamburger*innen ab 16 Jahren mit deutscher Staatsangehörigkeit, die seit mindestens drei Monaten in Hamburg wohnen und nicht durch einen Richterspruch vom Wahlrecht ausgeschlossen sind (sogenanntes “aktives Wahlrecht”).

Vorab: Wir freuen uns über deine Unterstützung! Unser großes Ziel ist, mind. 20% der Wahlberechtigten in Hamburg zur Abstimmung mit ,,Ja’’ zu bewegen. Dafür brauchen wir Menschen wie dich, die vom Grundeinkommen überzeugt sind, andere begeistern, in Dialog gehen, mit uns Flyer verteilen oder Social Media Posts erstellen. Wenn du Lust hast mitzumachen, findest du alle Infos unter “Mach mit” auf unserer Website – da siehst du, was wir wo wann machen und wie du dich am besten einbringen kannst.

Immer dienstags um 17:30 führen wir ein Online-Onboarding für alle Interessierten auf Zoom durch. Den Link zum Zoom-Raum findest du hier.

Die Initiative Hamburg testet Grundeinkommen ist ein gemeinsames Projekt des Hamburger Netzwerk Grundeinkommen und der Organisation Expedition Grundeinkommen. Gemeinsam haben wir die Mission, mehr über das bedingungslose Grundeinkommen zu erfahren und es auf die politische Agenda zu setzen.

Zum Modellversuch

Für den Modellversuch erhalten 2.000 Hamburger*innen mit unterschiedlichsten sozialen und finanziellen Hintergründen das Grundeinkommen über drei Jahre – ein repräsentativer Schnitt durch die Gesellschaft. Wohnen werden sie alle in ein oder zwei Nachbarschaften. Damit wollen wir möglichst gut eine Gesellschaft mit Grundeinkommen nachbilden. 

Im Modellversuch sollen verschiedene Grundeinkommensmodelle getestet werden. Das beinhaltet verschiedene Höhen der Auszahlung, sowie verschiedene Varianten der Rückfinanzierung durch Steuern. Deshalb wird sich die genaue Summe von Person zu Person unterscheiden. In jedem Fall wird aber sichergestellt, dass mindestens das Existenzminimum gedeckt ist.
2024 waren das ca. 1.500 EUR für Volljährige inkl. Beiträge für die Krankenkasse.

Volksinitiative, Volksbegehren, jetzt Volksentscheid: Hier passt es einfach! Die bisherigen Erfolge zeigen uns, dass Hamburg geprägt ist von einer lebendigen Zivilgesellschaft, starken sozialen Bewegungen und aktiver Bürgerbeteiligung – ideale Voraussetzungen für eine breite gesellschaftliche Diskussion über das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) und eine hohe Akzeptanz des Modellversuchs. Der Stadtstaat ist groß und sozial divers genug, um hier aussagekräftige und übertragbare Erkenntnisse zu gewinnen und hat den Vorteil übersichtlicher Verwaltungsstrukturen, um das Modellprojekt gezielt zu steuern.

Versuche und Studien weltweit zeigen: Bedingsloses Grundeinkommen wirkt sich positiv aus – auf Wohlbefinden, Sparverhalten und Großzügigkeit. Grundeinkommen bedeutet kein Rückzug vom Arbeitsmarkt, sondern stärkt die mentale Gesundheit. Ein weiterer Modellversuch bedeutet also noch mehr Evidenz für diese ausschließlich positiven Tendenzen! Dafür prüfen wir die Machbarkeit, Finanzierbarkeit und Akzeptanz verschiedener Modelle parallel. In Hamburg testen wir Grundeinkommen mit mehr Menschen an einem Ort, wir haben die Politik an Bord und sind staatlich finanziert. Unser Ziel ist es, dass auf Basis dieser weiterführenden Erkenntnisse eine solide politische Entscheidung für ein Grundeinkommen getroffen werden kann, das die Mehrheit der Bevölkerung mitträgt.

Die Planung, Durchführung und Auswertung übernimmt ein unabhängiges Forschungsinstitut, beziehungsweise eine Kooperation aus mehreren Instituten. Da es sich um ein Projekt aus öffentlichen Mitteln handelt, wird das Projekt ausgeschrieben und verschiedene Forschungsinstitute werden sich darauf bewerben.

Die Kosten von max. 45,934 Mio. EUR für den Modellversuch trägt die Stadt Hamburg. Diese belaufen sich auf 33,5 Mio. EUR für die Auszahlung der Grundeinkommen an die Teilnehmenden und 12,434 Mio. EUR für die begleitende Forschung.